Wirren der Geschichte
In den folgenden Jahrhunderten wurde Plüderhausen von schweren Schicksalsschlägen heimgesucht:
Im Jahre 1519 drang Jörg Staufer mit Truppen des schwäbischen Bundes ins mittlere Remstal ein und brannte dabei die Kirche nebst 80 Wohnhäusern nieder. 14 Einwohner fanden dabei den Tod. Auf dem Rückzug des schmalkaldischen Bundesheeres übernachtete Kurfürst Johann von Sachsen am 27./28. November 1546 in Plüderhausen, wobei der Obervogt von Schorndorf über das schlechte Benehmen der plündernden und raubenden Truppen klagte.
Der Dreißigjährige Krieg stellte jedoch alles in den Schatten, was man bisher an Greueln erlebt hatte. Dazu wurden die Bewohner noch von furchtbaren Hungersnöten (Mißernten 1620 und 1626) gepeinigt und von schrecklichen Seuchen heimgesucht. So starben allein im Oktober 1634 in Plüderhausen 40 Menschen an der "grassierenden Seuch". Als 1648 der Friede kam, zählte das Dorf ganze 57 Einwohner von den über 1800 bei Kriegsbeginn. Bereits 7 Jahre später hatte Plüderhausen wieder 600 Einwohner.
Kaum erholt, wurde der Ort im Jahre 1707 durch die Franzosen unter Villars geplündert. Von 1793 bis 1813 folgte Krieg auf Krieg und die Truppendurchzüge einer rohen zügellosen Soldateska nahmen kein Ende.